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Angebliche Überbelastung des Bestattungs- und Friedhofswesens in Zwickau – Alles Fake News?

Die Zwickauer Baubürgermeisterin Kathrin Köhler (CDU) behauptete kürzlich in einer Sitzung des Stadtrats, das städtische Bestattungs- und Friedhofswesen sei überlastet. Nur unter Aufbietung aller Kräfte könne man der aktuellen Situation Herr werden. Eine Lokalzeitung widerspricht.
Angebliche Überbelastung des Bestattungs- und Friedhofswesens in Zwickau – Alles Fake News?Quelle: www.globallookpress.com © Guido Kirchner / dpa

Im sächsischen Zwickau behauptete Baubürgermeisterin Kathrin Köhler (CDU) jüngst in einer Sitzung des Stadtrats im Rahmen der Beantwortung einer Anfrage, dass das städtische Bestattungs- und Friedhofswesen momentan überlastet sei. Nur unter Aufbietung aller Kräfte könne man der aktuellen Situation Herr werden. Wortwörtlich sagte Köhler:

"Die Abteilung Bestattungs- und Friedhofswesen hat sich an die aktuelle Situation der Erhöhung der Sterbefälle vollkommen angepasst. Die Mitarbeiter im Krematorium arbeiten derzeit in drei Schichten und an den Wochenenden und Feiertagen. Das Personal wurde aufgestockt. Es wird von den Mitarbeitern das Bestmögliche getan, um die Situation zu bewältigen."

Nach einem Bericht der Westsächsischen Zeitung (WSZ), der nach eigener Darstellung auf Recherchen beruhe, entspricht diese Behauptung jedoch nicht den Tatsachen. So habe es bei einem Vor-Ort-Termin auf dem städtischen Friedhof vor rund einer Woche keine erkennbaren Hinweise für Personalaustockungen oder Arbeit in drei Schichten gegeben.

Auch wisse niemand – weder bei den Mitarbeitern des Krematoriums noch beim Friedhofspersonal – etwas von einer Ausnahmesituation. Stattdessen seien die ersten Tage des angelaufenen Jahres eher "ungewohnt ruhig" ausgefallen. Bis zum Donnerstag vergangener Woche seien insgesamt lediglich sieben Trauerfeiern zu betreuen gewesen.

Die Frage, auf welchen konkreten Belegen die von Köhler behauptete Überlastung fuße, habe sich nach Darstellung der WSZ nicht klären lassen. Amtsleiter Jörg Voigtsberger und seine Untergebenen seien aufgrund einer Dienstanweisung nicht dazu berechtigt gewesen, zu diesem Thema Auskunft zu erteilen. Dies obliege ausschließlich der Pressestelle des Rathauses. Allerdings sei Voigtsberger selbst erst vor Kurzem in der Freien Presse mit der Aussage "Wir sind voll" zitiert worden, wie die WSZ weiter zu berichten weiß. Entsprechende Anfragen der WSZ an die Pressestelle des Rathauses wie an die Baubürgermeisterin selbst seien bislang unbeantwortet geblieben.

Der Leiter des Presse- und Oberbürgermeisterbüros Mathias Merz widersprach gegenüber RT DE der Darstellung der Zeitung. Demnach sei weder mit Vertretern des Garten- und Friedhofsamtes gesprochen noch seien Zahlen und Fakten recherchiert worden. Merz weiter:

"Fakt ist, dass das Krematorium bereits seit Dezember mit der deutlich gestiegenen Zahl an Sterbefällen konfrontiert ist, die sich dementsprechend in einer steigenden Zahl an Kremierungen niederschlägt. Derzeit werden gut 110 Prozent mehr Einäscherungen durchgeführt wie zu vergleichbaren Zeiten. (...) Um die Situation ansatzweise bewältigen zu können, wurde die Mitarbeiterzahl aufgestockt. Zudem wird an Sonn- und Feiertagen sowie in drei Schichten gearbeitet."

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